Sonntag, 3. Mai 2020

Isegrim - Antje Babendererde




Eine sommerliche Geschichte in der Kühle des Waldes.

Verlag: Arena Verlag
Seitenanzahl: 411
Ausgabe (Preis): Hardcover (gebraucht); Taschenbuch (mit anderem Cover: 12,99 €) E-Book (9,99 €)
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Der Wald ist Jolas Refugium. Hier ist sie weit weg von ihrer überängstlichen Mutter, der erdrückenden Enge in ihrem Heimatdorf und ihrem besitzergreifenden Freund. Doch seit einiger Zeit fühlt sie sich beobachtet. Irgendjemand treibt im Wald sein Unwesen, folgt ihr und macht ihr Angst. Als Jola auf den mysteriösen Olek trifft, der sie auf seltsame Weise fasziniert, scheint das Rätsel gelöst. Erst nach und nach offenbart der Wald seine dunklen Geheimnisse. Und Jola wird eingeholt von einem furchtbaren Verbrechen, das sie seit fünf Jahren zu vergessen versucht.

Zu Anfang wusste ich nicht, wohin mich das Buch führen wird. Es geht um Jola, die den Wald liebt und sich dort oft aufhält, weil sie es liebt, Tiere zu beobachten, den Duft des Waldes zu atmen und alleine zu sein. Allerdings hat sie auch Angst im Wald, denn sie fühlt sich beobachtet und muss an das Verbrechen, das vor fünf Jahren begangen wurde, denken, bei dem ihre beste Freundin entführt und ermordet wurde. Doch ihre Leiche wurde nie gefunden. Dass ihre Mutter sie überbehütet und überängstlich und panisch reagiert, wenn Jola sich mal fünf Minuten verspätet, macht es für das Freiheitsliebende Mädchen nicht leichter.

Jola ist ein freies, wildes Mädchen, das sich aber in dem Buch auch weiter entwickelt, weil sie erkennt, was wichtig im Leben ist. Ich fand es manchmal sehr frustrierend, dass sie zu wenig mit den Menschen um sich herum spricht. Einige Probleme in dem Buch hätten leicht gelöst werden können, wenn Jola mit ihren Mitmenschen gesprochen hätte. Doch leider dauert es viel zu lange, bis sie das erkennt. So lange, dass es schon fast zu spät ist.

Olek mochte ich sehr. Er ist geheimnisvoll und gibt nicht viel von sich preis und trotzdem verfällt man seinem Charme.

Die Geschichte spielt in einem Dorf und somit konzentriert sich das Geschehen auf diese kleine Welt. Trotzdem wohnen in diesem Dorf einige Menschen und manchmal hatte ich ein paar Probleme, mit den ganzen Namen zurechtzukommen. Trotzdem finde ich es in diesem Sinne sehr realistisch, dass Jola so selbstverständlich von den Menschen um sich herum spricht, weil sie alle diese Leute von klein auf kennt, denn Zugezogene werden in ihrem Dorf in Altenwinkel kritisch beäugt und Fremde sind nicht gerne gesehen und immer die Sündenböcke.

In diesem Buch geht es um die Vergangenheit von Altenwinkel. Um die Vergangenheit, die schon viele Jahre zurück liegt, als Jolas Opa noch jung war, aber auch um die Vergangenheit, die erst fünf Jahre her ist, als Jolas Welt sich drastisch veränderte. Ich fand es  spannend, auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln und mit Jola in diese Düsternis einzutauchen und die Rätsel zu entschlüsseln.

Mit dem Ende kann ich mich nicht ganz anfreunden, weil es mir zu gewollt war. Ich hätte mir ein paar Abweichungen gewünscht.

Den Schreibstil mochte ich dagegen sehr. Das Buch spielt im Sommer und ich mochte die Atmosphäre, die Antje Babendererde mit ihren Beschreibungen der warmen Jahreszeit und des kühlen Waldes mit seinen wilden Tieren und den Geheimnissen erschafft. 

Isegrim ist ein atmosphärisches Buch über die Liebe zum Wald und über ungelöste Verbrechen der Vergangenheit.

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