Samstag, 13. September 2014

Jasmyn - Alex Bell

 Mysteriös, düster, anders.
 Verlag: Rowohlt Polaris
Seitenzahl: 398
Preis: 9,99 €
Ausgabe: Taschenbuch
Originaltitel: Jasmyn
Einzelband

Und vom Himmel fielen schwarze Schwäne.
Als ihr Ehemann Liam stirbt, zerbricht für Jasmyn eine Welt. Doch für Trauer bleibt wenig Zeit. Unheimliche Dinge geschehen: Bei der Beerdigung fallen aus den Wolken fünf schwarze Schwäne auf das Grab. Liams Eltern meiden Jasmyn plötzlich, ein Fremder bricht in ihr Haus ein, ohne etwas zu stehlen. Jasmyn beginnt, sich zu fragen, wie gut sie ihren Mann kannte. Und was er vor ihr verborgen hat. Die Suche nach Antworten führt sie in eine Welt dunkler Magie, alter Legenden und mitten in einen erbitterten Kampf zweier Brüder.

Das Cover der Broschur gefällt mir unglaublich gut! Die Farben passen sehr gut zusammen und die Federn, die perfekt zur Geschichte passen, setzen sich auf der Rückseite fort. Auch das Gebäude am unteren Rand fügt sich in die Geschichte ein. Leider gibt es diese Ausgabe nur noch gebraucht.


Das Cover von der Taschenbuchausgabe gefällt mir persönlich nicht so gut, weil es merkwürdig aussieht, wie die Frau mit dem bösen Blick aus der Feder herausquillt. Allerdings passt natürlich auch diese zerrupfte Feder zum Inhalt des Buches.





Der Prolog war sehr interessant. Es wird mit dem Leser gesprochen.

Ein Buch wie dieses haben Sie noch nie gelesen.
Seite 7, Jasmyn, Alex Bell

Außerdem gibt es eine Warnung:

Fangen Sie nicht mit dem Buch an, außer Sie haben auch wirklich vor, es bis zum Ende durchzulesen.
Seite 8, Jasmyn, Alex Bell

Das hat mich sehr begeistert und ich war noch neugieriger auf das Buch, weil eine spannende, märchenhafte Geschichte versprochen wurde.
Es gibt 27 relativ kurze Kapitel, die mit einer Feder verziert sind.

Das Buch beginnt sehr emotional, weil Jasmyns Mann verstorben ist und sie das natürlich sehr mitnimmt. Man erfährt einige Dinge über ihr Leben und ihre Beziehung. Doch dann geschehen schon auf der Beerdigung seltsame Dinge und es bleibt nicht bei dem einen Vorfall. Die Dinge, die noch auftauchen, fand ich sehr merkwürdig und verstörend, auch wenn sie im Laufe der Geschichte einen Sinn machen.

Die Geschichte ist sehr düster und mysteriös. Man weiß nie, was als nächstes passiert, möchte aber doch weiterlesen, um zu erfahren, wie es ausgeht.

Ich mochte Jasmyn. Sie ist ein Albino, was bedeutet, dass sie mit sehr vielen Vorurteilen und Beleidigungen zu kämpfen hatte. Nur ihr Mann sah in ihr etwas anderes als die anderen. Sie ist musikalisch und spielt gerne auf ihrer Geige, ohne die sie kaum das Haus verlässt. Ich konnte gut mit ihr mitfühlen. Ich mochte die Leute, die sie mag, und hasste dieselben wie sie. Ihre Gefühle und Gedanken sind größtenteils gut nachvollziehbar, was man von mancher ihrer Handlungen nicht behaupten kann. Manchmal handelte sie sehr unbedacht oder sogar unlogisch.

Viele Charaktere lernen wir nicht in diesem Buch kennen. Zwar tauchen einige auf, aber sie sind nur Randfiguren und nicht wichtig für die Geschichte. Neben Jasmyn haben nur drei Personen eine wichtigere Rolle und eine davon nur kurzzeitig. Das fand ich etwas schade, weil die Geschichte sehr einseitig wirkte.

Ich dachte schon relativ früh, dass ich weiß, was die Pointe des Ganzen sein sollte, aber weit gefehlt! Es kam ganz anders und das fand ich richtig gut. Ich hätte nicht mit dieser Wende gerechnet. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich die Wende an sich auch gut finde. Viel mehr kann ich darüber nicht verraten, ansonsten würde das zu viel sein, aber ich hätte mir etwas anderes gewünscht.

In die Geschichte sind historische Ereignisse über Bayern eingeflochten, die ich anfangs nicht so sehr mochte. Sie langweilten mich sogar stellenweise. Aber später habe ich gerne diese historischen Ereignisse gelesen und wie die Autorin sie mit ihrer eigenen Geschichte verknüpft und selbst interpretiert hat, war wirklich toll.

Jasmyn war für mich ein durchwachsenes Buch. Es war märchenhaft und mysteriös. Düster und anders. Es gab schön beschriebene, interessante Stellen, aber auch welche, die mich langweilten und bei denen ich mir wünschte, sie wären kürzer gefasst worden.
Alles in allem nur für absolute Fantasyliebhaber zu empfehlen, die vielleicht auch etwas über die Geschichte Bayerns erfahren wollen!

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