Montag, 30. November 2020

Das Geständnis des Monsieur Mavaillier - H.D. Grochowski



Eine Geschichte über ein Geständnis.

Verlag: Traum³
Seitenanzahl: 250
Ausgabe (Preis): E-Book (4,99 )
Einzelband
Neugierig geworden?
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Das Buch erscheint am 04. Januar 2021.
Vielen Dank an Matthias Rieger für das Rezensionsexemplar!


Der Name eines Herrn Mavaillier ist den Zollbeamten im schweizerischen Chancy zweifelsohne bekannt, als diese ihn an der Grenze empfangen. Schließlich hat die ganze Welt bereits von dem berühmten Maler und seinen außergewöhnlichen Kunstwerken gehört. Als jedoch eben jener Mann, der Michelangelo seiner Zeit, urplötzlich in Tränen ausbricht, wissen sich die Beamten nicht zu helfen. Mavaillier gesteht – er gesteht, welche Opfer er gebracht hat, unter welchen übermenschlichen Anstrengungen er gelitten hat, welche niederträchtigen Tyrannen er bezwingen musste, und wer Opfer der Verbrechen seinerseits wurde, um unendlichen Reichtum und ewigen Ruhm zu erlangen.
Die Offenbarung eines Mannes zwischen Genie und Wahnsinn.

Ein historisches Kriminaldrama während der viktorianischen Zeit.

Mavaillier erzählt einem Zollbeamten seine Geschichte. Er ist Künstler und er wollte schon immer malen und Meisterwerke erschaffen. Zu der Zeit, in der er seine Geschichte erzählt, ist er bereits ein berühmter Maler. Und er erzählt von seinem Werdegang, wie es dazu kam, von seiner Kindheit, seinem Studium und seinem weiteren Leben. Er lebt für die Kunst und dafür würde er alles tun. Anfangs ist sein Wunsch, aus seinem Heimatland Frankreich zu entkommen, und er sieht dann auch eine Chance, nach London zu gelangen. Dort beginnt seine Reise. 

Bei seiner Erzählung lässt er sich sehr viel Zeit, berichtet, mit welchen Personen er in Kontakt kam, wie er auf weitere Motive kam, wie er es schaffte, dass seine Bilder verkauft und wertgeschätzt wurden. 

Als Charakter lernt man also vor allem Mavaillier kennen, denn die Geschichte wird sowohl aus seiner Sicht als auch über seine Vergangenheit erzählt. Seine Entwicklung im Laufe des Buches ist sehr spannend zu beobachten und mit zu verfolgen. Er ist sehr eigen, was seine Kunst betrifft, und handelt nur in dem Willen, seine Kunst zu erschaffen und unter die Leute zu bringen.
Von allen anderen Personen kann man sich nur durch die Augen Mavailliers ein Urteil bilden und dieses ist natürlich sehr voreingenommen von seiner Sichtweise.

Die Geschichte ist dementsprechend sehr ruhig und unaufgeregt, da es eine Erzählung aus Sicht des Künstlers Mavaillier ist. 
Allerdings gibt es ab und zu Ausbrüche nach oben, die dann umso stärker wirken. Denn Mavaillier erzählt dem Zollbeamten seine Geschichte, weil er ein Geständnis ablegen möchte. So macht er immer wieder Andeutungen über etwas, das er gestehen möchte, dass seine Geschichte noch schlimmer wird, wenn er gerade etwas Schlimmes gestanden hatte. Das bringt einen dazu weiterlesen zu wollen, weil man sich die ganze Zeit über fragt, was denn nun sein wirkliches Geständnis ist. 

Das Ende fand ich sehr beeindruckend und ich hätte nicht damit gerechnet. Ich fand es sehr spannend zu sehen, dass man durch Mavailliers Erzählung einen bestimmten Blickwinkel auf die Geschehnisse bekommt, dass diese aber - aus Sicht eines anderen - eine ganz andere Bedeutung haben können. So regt die Geschichte auch zum Nachdenken an.
Aufgrund dieses unerwarteten Endes kann ich auch besser über die Längen hinwegsehen, die ich während des Lesens  empfunden habe. 

Der Schreibstil hat mir gefallen. Er passt zu der damaligen Zeit, ist gehoben und ausschweifend, aber trotzdem leicht zu lesen.

Im Laufe des Buches muss man über ein paar Längen hinwegsehen, aber am Ende wird man belohnt. Der Charakter von Mavaillier ist ebenfalls sehr spannend und der gute Schreibstil trägt sein übriges dazu bei.

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