Mr. Parnassus' Heim für Magisch Begabte - T.J. Klune

Ein fantasiereiches Buch.

Verlag: Heyne Verlag
Seitenanzahl: 480
Ausgabe (Preis): Klappbroschur (17,00 €); E-Book (11,99 €)
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Thalia

Linus Baker ist ein vorbildlicher Beamter. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Nie war er auch nur einen Tag krank, und das Regelwerk der Behörde ist seine Gute-Nacht-Lektüre. Linus' eintöniges Dasein ändert sich schlagartig, als er auf eine geheime Mission geschickt wird. Er soll das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus', das sich auf einer abgelegenen Insel befindet, genauer unter die Lupe nehmen. Kaum dort angekommen, stellt Linus fest, dass Mr. Parnassus' Schützlinge eher etwas speziell sind – einer von ihnen ist möglicherweise sogar der Sohn des Teufels! In diesem Heim kommt Linus mit seinem Regelwerk und seiner Vorliebe für Vorschriften nicht weit, das merkt er schnell. Eher widerwillig lässt er sich auf dieses magische Abenteuer ein, das ihn auf der Insel erwartet, und erfährt dabei die größte Überraschung seines Lebens...

Diese Geschichte erzählt anfangs von Linus Bakers recht eintönigem Leben, in dem er lediglich arbeitet und das tut, was von ihm verlangt wird. Er lebt alleine, ist übergewichtig, ständig darauf bedacht, den Regeln zu folgen, und sein einziger Freund ist eine Katze, die ihn nicht mal sonderlich zu mögen scheint. Sein Leben folgt immer derselben Bahn und schon lange hat er seine Träume vergessen. Bis er einen größeren Auftrag bekommt und seinen Vorgesetzten von der Behörde für die Betreuung Magischer Minderjähriger über Mr. Parnassus' Heim auf einer einsamen Insel berichten soll. In diesem Heim leben sechs Kinder, die besonders gefährlich sind. Und Linus kommt auf diese Insel, ohne sonderlich viel von diesen Kindern oder dem Heimleiter zu erfahren.

Die Kinder sind so verschieden und harmonieren perfekt miteinander. Es machte einfach Spaß, sie kennenzulernen: Ihre Besonderheiten, die sie in anderen Augen zu Monstern machen, aber stattdessen ihre Individualität zu sehen und doch zu merken, dass es eigentlich nur Kinder sind. 

Und natürlich der Heimleiter, Mr. Parnassus, der eine außergewöhnliche Persönlichkeit hat, der ständig alles zu wissen scheint, was auf der Insel vorgeht, und auch so einige Geheimnisse hütet, die nach und nach ans Licht kommen.

Durch diese Geschichte bin ich förmlich geflogen. Es ist ein sehr unkomplizierter, mit Humor gespickter Schreibstil, der die doch recht düsteren Themen dieses Buches auflockert. Es geht unter anderem um Vorurteile und Hass bzw. Skepsis gegenüber denjenigen, die anders sind, Toleranz und Homophobie. Das alles wird eingebettet in eine magische und fantasievolle Geschichte, die vor Einfallsreichtum strotzt. Dazu gibt es eine sanfte Liebesgeschichte, die sich perfekt einfügt, ohne aufdringlich zu sein.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung für das Buch. Es ist fantasievoll, eindrücklich erzählt und behandelt die verschiedensten wichtigen Themen.