Mittwoch, 9. Oktober 2019

Die Flüsse von London - Ben Aaronovitch




Ein Polizist als Zauberlehrling.

Verlag: dtv Verlag
Seitenanzahl: 480
Ausgabe (Preis): Taschenbuch (10,95 €); E-Book (8,99 €)
1. Band
Neugierig geworden?
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»Können Sie beweisen, dass Sie tot sind?«
Peter Grant ist frischgebackener Police Constable in London. Eines Nachts wird er nach Covent Garden zum Tatort eines grausigen Mordes beordert. Dort begegnet er einem Geist, der behauptet, Zeuge des Mordes gewesen zu sein. Peters Hang zum Magischen und seine Begegnung mit dem Übernatürlichen ruft den letzten Zauberer Englands auf den Plan: seinen Vorgesetzten, Polizeiinspektor Thomas Nightingale. Der führt Peter in die Grundlagen der Magie ein. Ab jetzt wird Peters Leben um einiges komplizierter.

Die Geschichte hat mich sofort angesprochen, denn es spielt in London, es ist ein Kriminalroman und dann spielt auch noch Magie eine Rolle. Die Geschichte wird sogar mit Harry Potter beworben: So stellt man es sich vor, wenn Harry Potter erwachsen geworden ist.

Leider muss ich sagen, dass das für mich nicht zutrifft.

Zunächst beginnt das Buch sehr unterhaltsam, als Peter Grant als neuer Police Constable einen Tatort bewachen soll und einem Geist begegnet, der den Mord beobachtet haben will.

Peter war mir dabei sehr sympathisch. Sein Sarkasmus ist herrlich. Und auch die anderen Charaktere haben mir gefallen. Leslie ist seine beste Freundin und ebenfalls Police Constable. Sie hat immer einen Spruch auf den Lippen. Nightingale wird Peters neuer Vorgesetzter und lehrt ihm die Magie.

Aus meiner Sicht gehen aber alle, die mit der Magie in Berührung kommen, zu selbstverständlich damit um. Einige wussten davon, aber andere kommen neu damit in Berührung, akzeptieren es aber einfach, was ich seltsam fand. Selbst Peter wundert sich nicht lange über die Magie, stattdessen erlernt er sie sogar recht schnell.

Dass die Magie existiert, wird sehr wissenschaftlich erklärt. Es ist äußerst komplex, sodass man es ganz genau lesen muss, um da nicht den roten Faden zu verlieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es komplett verstanden habe. Es ist generell sehr wichtig zu erwähnen, dass man die Geschichte aufmerksam muss und nicht nur nebenher lesen kann. Auch längere Pausen kann ich nicht empfehlen, weil man dann schnell den Faden verliert. Ich finde es aber gut, dass eine Erklärung zur Existenz der Magie geliefert wird und diese nicht einfach als übernatürliches Phänomen abgestempelt wird.

Die Geschichte war leider sehr konfus. Auf der einen Seite gibt es die Mordfälle, die aufgeklärt werden sollen, auf der anderen Seite soll Peter Grant eine Einigung zwischen dem Themsegott und der Themsegöttin herbeiführen. Hier werden weitschweifige Dialoge geführt, deren Sinn ich nicht verstanden habe. Außerdem finde ich es auch sehr merkwürdig. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich das Buch auf die Mordfälle konzentriert hätte, zumal ich auch nicht ganz das Problem von den Flussgöttern verstanden habe und auch die Auflösung war sehr seltsam.

Der Schreibstil bietet einen trockenen Humor, was mir gut gefallen hat. Leider wird das aber dadurch zerstört, dass London zu genau beschrieben wird. Ich mag es, wenn man durch die Beschreibung der Umgebung ein Bild vor Augen hat, aber hier wurde es mir zu viel. Man merkt, dass der Autor sich sehr gut mit London auskennt. Für mich, die ich (leider) noch nie dort war, war es aber leider nicht passend, in der Geschichte von Straßennamen, Hügelnamen und Gebäuden zu lesen und von deren Geschichte zu erfahren, vor allem, wenn man keinen Bezug dazu hat und es nicht richtig einordnen kann. Teilweise erfährt man von einem Gebäude die gesamte Entwicklung, wie es sich verändert hat, was darin war und was sich jetzt dort drin befindet. Das war für mich leider zu viel, gerade in Momenten, in denen Spannung aufkommen soll, fand ich es unnötig, wenn von irgendwelchen Straßennamen und Gebäuden berichtet wurde, zumal ich es örtlich einfach nicht zuordnen kann.

Die Idee ist großartig, die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Es war sehr konfus und zu wissenschaftlich erklärt. Außerdem hätte ich es bevorzugt, wenn sich das Buch auf einen Fall fokussiert hätte.


Reihenfolge:
Band 1: Die Flüsse von London
Band 2: Schwarzer Mond über Soho
Band 3: Ein Wispern unter Baker Street
Band 4: Der böse Ort
Band 5: Fingerhut-Sommer
Band 6: Der Galgen von Tyburn
Band 7: Die Glocke von Whitechapel

6 Kommentare:

  1. Huhu Marina =)

    Ben Aaronovitch hat schon einen sehr eigenen Stil. Obwohl mich der erste Band noch begeistern konnte, hat er mich ab Band vier irgendwann verloren. Er kommt kommt einfach nie zum Punkt und duselt irgendwie rum.
    Ich kann deine Kritik etwas nachvollziehen =)

    LG
    Anja

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    1. Hallo Anja, :)
      oh ja, der Stil ist wirklich sehr eigen. Und dass er nicht zum Punkt kommt, ist genau mein Eindruck.^^ Ob einem das gefällt, ist dann einfach Geschmackssache. Schade, dass dich die Reihe dann auch ab dem vierten Band verloren hat. Ich denke auch, dass ich nicht weiter lesen werde.

      Danke. :)

      Liebe Grüße
      Marina

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  2. Hallo Marina,

    obwohl dich das Buch nicht überzeugen konnte, machst du mich doch ein wenig neugierig mit deiner Rezension. Die Idee und der Schreibstil klingen echt cool, schade, dass sich das so ein bisschen in Beschreibungen verliert ... Kann der erste Band denn an sich für sich alleine stehen?

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Hallo Dana, :)
      das freut mich sehr. :)
      Der erste Band kann sehr gut für sich alleine stehen, finde ich. Die Fälle sind aufgeklärt und ich habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen, wenn ich nicht weiterlese. :)

      Liebe Grüße
      Marina

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  3. Hey Marina,

    es ging dir mit diesem Buch wohl ähnlich wie mir. Schade.

    Dieser trockene Humor gefiel mir auch richtig gut. Ich liebe sowas.

    Diese Selbstverständlichkeit gegenüber der Magie ging mir auch auf den Keks. Zumal Peter alles ruckizucki drauf hat und sich auskennt, obwohl es ja angeblich sooo schwierig ist das zu lernen. Ist wohl ein Wunderkind.

    Ich hab tatsächlich für meine Verhältnisse lange an dem Buch gelesen und ich hatte auch das Gefühl, dass mir das zum Verhängnis geworden ist. Ich hab es irgendwann nicht mehr verstanden. Leider.

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Hallo Julia, :)
      ja, wirklich schade. :(

      :D Ja, genau so habe ich das auch empfunden. Ich meine auch, dass er mal meinte, seine Noten waren in den naturwissenschaftlichen Fächern gar nicht so gut und dabei beruhte ja die ganze Magie darauf. Na ja.

      Das Buch ist ja nicht allzu dick, aber gefühlt habe ich auch ewig an dem Buch gelesen. Und dann verliert man wirklich leider recht schnell den Faden. Schade, dass es dir da auch so ging.

      Liebe Grüße
      Marina

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