Montag, 28. September 2020

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep - H.G. Parry




Ein Abenteuer durch die Klassiker der viktorianischen Literatur.

Verlag: Heyne Verlag
Seitenanzahl: 602
Ausgabe (Preis): Hardcover (14,99 €); E-Book (11,99 €)
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Schon sein ganzes Leben lang hat der ebenso liebenswerte wie chaotische Literaturdozent Charley Sutherland versucht, seine einzigartige Begabung vor der Welt zu verbergen: Er kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken! Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles in deinem Vorgarten sitzt. Nur Charleys Bruder Rob weiß von seiner Gabe. Deshalb läuten bei dem etwas biederen Anwalt auch sämtliche Alarmglocken, als er eines Nachts einen Anruf von Charley erhält und dieser ihm gesteht, er habe Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickens’ Meisterwerk »David Copperfield«, freigelassen. Und der hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt. Gemeinsam versuchen Charley und Rob, Uriah zurück in den Roman zu verbannen, bevor er größeres Unheil anrichten kann. Doch dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis ...

Die Geschichte nimmt sich viel Zeit, sodass es auch mal zu Längen kommt. Allerdings habe ich diese nicht als schlimm empfunden. Die Welt, die hier erschaffen wird, ist eine, in der Geschichten zum Leben erwachen. Dabei werden real existierende und extra für dieses Buch erfundene Figuren in die Geschichte eingeflochten.

Ich möchte nicht alle auftauchenden Figuren und erwähnten Geschichten verraten, die wichtigste aber wird bereits im Titel verraten: Uriah Heep und der stammt direkt aus David Copperfield von Charles Dickens. Dessen Erzählungen spielen in Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep auch eine entscheidende Rolle. Aber nicht nur seine Figuren tauchen hier auf, sondern noch einige weitere. Einige habe ich gelesen, andere wiederum nicht. Aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, da der Protagonist, Rob, die meisten Bücher ebenfalls nicht gelesen hat. Trotzdem bekommt man einen guten Einblick in die Erzählungen und kann die Handlung gut nachvollziehen.

Rob hat mit Geschichten und Romanen nicht allzu viel am Hut. Er ist Anwalt und lebt mit seiner Freundin, Lydia, in Wellington. Dass er schon öfter mit den Figuren seines Bruders, die dieser schon als Kind versehentlich herbeigelesen hat, zu tun hatte, hat ihn für die Literatur nicht gerade offener gemacht.

Charley war mir sehr sympathisch. Er ist das genaue Gegenteil von dem korrekten Rob. Er ist chaotisch und stolpert von einem Versehen ins nächste. Er ist Universitätsprofessor und lebt quasi für seine Arbeit und insbesondere seine Leidenschaft für Bücher, die im viktorianischen London spielen und für Charles Dickens.

Da die Geschichte viel Zeit braucht, um sich zu entwickeln, sollte man sich auch viel Zeit für das Buch nehmen. Es ist eine Geschichte, in der man sich wohlfühlen kann und die einen in eine besondere Welt entführt. Eine Welt, in der Geschichten lebendig werden.

Den Schreibstil fand ich sehr gut. Er passt zu der viktorianisch angehauchten Geschichte und entführt einen in eine Welt, in der man die Realität für einen Moment vergessen kann.

Für jeden, der Geschichten und Bücher liebt, kann ich Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep nur empfehlen.

2 Kommentare:

  1. Hey liebe Marina

    Das klingt wirklich nach einem spannenden Buch. Schade allerdings, dass es einzelne Längen gibt. Die Idee mit den eingeflochtenen Figuren finde ich allerdings toll. Ich werde mir einmal eine Leseprobe ansehen.

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Hallo Livia, :)
      Längen sind tatsächlich vorhanden, aber die Geschichte braucht auch Zeit sich zu entfalten.
      Dann bin ich gespannt, ob dich die Leseprobe überzeugen kann. :)

      Liebe Grüße
      Marina

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