Dienstag, 3. Dezember 2019

Animant Crumbs Staubchronik - Lin Rina




Ein Buch über ein historisches London und die Liebe zu Büchern.

Verlag: Drachenmond Verlag
Seitenanzahl: 552
Ausgabe (Preis): Broschur (16,90 €); E-Book (4,99 €)
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Thalia


England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.

Vorweg möchte ich sagen: Dieses Buch ist kein Fantasybuch. Oft stand ich schon im Buchladen und sah es in der Fantasyecke und dort habe ich es auch damals gekauft. Nach dem Lesen habe ich ein paar Mal überlegt, die Mitarbeiter des Buchladens mal zu fragen, warum dieses Buch denn in der Fantasyabteilung steht, denn Animant Crumbs Staubchronik ist absolut kein Fantasybuch, sondern ein historischer Roman.

Die Geschichte spielt im Jahr 1890 und dreht sich um Animant Crumb, die es liebt zu lesen und es hasst, auf gesellschaftliche Veranstaltungen jedweder Art zu gehen, zu denen ihre Mutter sie zwingt, weil sie ihre Tochter mit ihren 19 Jahren endlich unter die Haube bringen will. Als sie die Chance bekommt, in einer Bibliothek in London zu arbeiten, zögert sie nicht lange.

Die Atmosphäre Londons zur Zeit der 1890er mit Kutschen, der aufkommenden Technik und pompösen Bällen hat mich in seinen Bann gezogen und mich verzaubert. Zudem fand ich es sehr spannend über das damalige Bild der Frau zu lesen: Über die Ansichten zur Heirat und zum Beruf, denn als Animant beginnt, in der Bibliothek zu arbeiten, wird sie öfter schräg angeschaut.

Animant ist ein starker Charakter. Als Leser merkt man zwar, dass sie in einigen Punkten eine typische Frau der damaligen Zeit ist, weil sie einiges unschicklich findet, was heutzutage als normal angesehen würde, und etwas verschroben ist, aber trotzdem bricht sie aus dem Rollenbild aus und entwickelt sich zu einer starken Frau, die ihren eigenen Weg geht und sich nicht von anderen beeinflussen lässt, denn die Arbeit in der Bibliothek ist erst der Anfang. Außerdem war sie mir sehr sympathisch, weil sie Bücher liebt und gerne in Geschichten eintaucht.

Auch die anderen Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Da waren - unter anderen - die starke, emanzipierte Elisa, Animants Bruder Henry, der sich in die falsche Frau verliebt, und der unhöfliche Bibliothekar Mr. Reed.

Animants Geschichte steht natürlich im Vordergrund und auch eine Liebesgeschichte, die aber sehr realistisch bleibt und nicht ins Kitschige abdriftet. Daneben gibt es aber noch einige andere Themen, die eine Rolle spielen und  neben der Liebesgeschichte passieren, was ich sehr erfrischend fand.

Der Schreibstil passt sich der damaligen Zeit an und hat eine sehr schöne Wortwahl und Formulierung, die leicht zu lesen ist.

Es ist eine schöne Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts in der wundervollen Kulisse Londons mit einem exzellenten Schreibstil, einer liebenswerten Protagonisten und über die Liebe zu Büchern. 

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