Mittwoch, 2. Juli 2014

Verloren in der grünen Hölle - Ute Jäckle

Eine mitreißendes Buch, das einem keine Atempausen gönnt.
Verlag: Bookshouse
Seitenzahl: 509
Preis:5,99 €
Ausgabe: E-Book
Einzelband


Das Leben der siebzehnjährigen Kolumbianerin Elena verläuft glücklich und sorgenfrei. Bis sie eines Tages gemeinsam mit zwei Freundinnen auf dem Weg zu einem Einkaufsbummel entführt und in das Camp einer professionellen Kidnapperbande mitten im Regenwald verschleppt wird. Eine Zeit voller Todesangst und Schrecken bricht für die Mädchen an, denn der cholerische Bandenführer Carlos kennt keine Gnade.
Elena will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden, sie rebelliert mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Männer und fordert damit den Zorn von Carlos heraus. In letzter Minute beschützt der attraktive Entführer Rico sie vor dem gefährlichen Anführer und stürzt Elena in einen Gewissenskonflikt. Ehe Elena bewusst wird, auf was sie sich einlässt, zieht es sie in einen reißenden Strudel aus Leidenschaft und tödlicher Gefahr.
 
Das Cover zeigt eine Frau vor dem Hintergrund eines Dschungels. Mich spricht das Cover nicht so sehr an, obwohl es sehr gut zur Geschichte passt.
Das Buch ist in Tagen unterteilt, sodass man so sehr gut abschnittweise lesen kann. Allerdings ist mir an einer Stelle etwas Unlogisches aufgefallen. Irgendwann machen sie sich bereit für einen Marsch, der drei Tage dauern soll. Sie gehen an einem Tag los, kommen aber schon am Abend des nächsten Tages an, was ich nicht nachvollziehen konnte, weil nicht erwähnt wurde, dass sie sich besonders beeilt hätten. Und wie sollte man auch zwei Tage aufholen. Aber das ist nur ein kleines Manko in der Überschrift und trübt die Geschichte in keinster Weise.

Das Buch beginnt rasant. Schon im ersten Kapitel werden Elena und ihre beiden Freundinnen entführt und man wird somit gleich in die Geschichte hinein geworfen und mitgerissen. Ab da überschlagen sich die Ereignisse und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil es so absolut fesselnd ist.
 
Es werden einem keine Atempausen gegönnt, sondern man springt von einem haarsträubenden Ereignis zum nächsten. Stellenweise fand ich das doch etwas zu viel, aber es passt zur Geschichte und bei einigen Passagen hat sich die Situationen für meinen Geschmack schon zu leicht aufgelöst. Da hätte ich dann mit mehr Turbulenzen und Spannung gerechnet.

Trotzdem gibt es in diesem Buch auch einige wenige Stellen, die ruhiger waren und in denen man schwelgen konnte.

Ich habe bei diesem Buch mitgefiebert, mitgelitten und mich mitgefreut, wenn die Situation es erforderte.

Die Charaktere fand ich alle sehr glaubwürdig und facettenreich. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit. Einige Personen habe ich irgendwann gehasst, aber vermutlich sollte das auch so sein. Andere habe ich sehr gemocht und bedauert, wenn ihnen etwas Schlimmes wiederfuhr.

Ich finde es vor allem gut, dass nicht alles schwarzweiß ist. Es gibt Gründe dafür, warum die Entführer so handeln. Sie sind nicht einfach böse, sondern haben sich dahin entwickelt und denken auf ihre Weise, dass es richtig beziehungsweise der einzige Ausweg ist, wie sie handeln.

Letztendlich löst sich alles sehr sinnvoll auf und das finde ich gut. Ich hatte schon auf das Ende hingefiebert und mich gefragt, wie die Probleme wohl gelöst werden, und mit dem tatsächlichen Ende war ich zufrieden.

Der Schreibstil trägt sein Übriges dazu bei. Er ist einfach und glatt und genau das macht das Lesen so einfach. Man merkt gar nicht, wie die Seiten dahinfliegen.

Verloren in der grünen Hölle war für mich ein grandioses, mitreißendes Buch, das einen nicht so schnell mehr loslässt. Selbst nach dem Lesen habe ich noch ein wenig an das Buch gedacht und es fiel mir schwerer, in eine andere Geschichte abzutauchen.


Vielen herzlichen Dank an die Autorin Ute Jäckle und den Bookshouse-Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

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