Ein Fantasyroman mit Ecken und Kanten.
Daten:
Verlag: List Taschenbuch
Seitenzahl: 426
Preis: 9,99 €
Ausgabe: Taschenbuch
Einzelband
Inhalt:
In den Wäldern Serbiens im Jahr 1731. Die junge Jasna muss einen Mann
heiraten, den sie nicht liebt, den sie nicht einmal kennt. In der Fremde, weit
weg von den geliebten Schwestern, erwartet sie ein trostloses Leben. Ihr neues
Zuhause ist eine Burgruine am Rande eines Dorfes, dessen Bewohner Jasnas neue
Familie meiden. Als es zu einer Reihe mysteriösen Todesfällen kommt, macht sich
die junge Frau auf Spurensuche und stößt dabei auf einen uralten Fluch, der
bereits zahlreiche Menschenleben gekostet hat.
Aufbau:
Das Cover zeigt ein Mädchen in rosarotem Kleid mit dunklem Haar, das nach
unten schaut. Seine Hände hat es um sich geschlungen, fast wie zum Schutz. Im
Hintergrund sieht man einen grauen, farblosen Wald, der sich auch auf der
Rückseite des Buches wiederfindet. Die Kapitel sind sehr lang, weshalb sich das
Buch an einigen Stellen sehr zieht. Vorne gibt es ein Inhaltsverzeichnis.
Handlung:
Ich habe bereits mehrere Bücher von Nina Blazon gelesen – darunter
Zweilicht, Faunblut und Ascheherz – die mir alle sehr gut gefallen haben,
besonders getragen durch ihre einzigartige magische Sprache. Bei Totenbraut war
ich mir anfangs unsicher, weil es um Flüche und Aberglauben und Vampire gehen
sollte und weil es in einer früheren Zeit spielt. Weil ich eigentlich keine
historischen Romane lese, war ich sehr skeptisch.
Letztendlich bereitete mir der starke Aberglaube in diesem Buch Probleme.
Ständig werden Mythen, Sagen und Aberglauben wiederholt; Rituale, um das Böse
fernzuhalten, usw. Leider wurde mir das irgendwann zu viel.
Charaktere:
Jasna, die Protagonistin, ist, wenn man vom Aberglauben mal absieht, eine interessante
Persönlichkeit. Sie hat mehrere Schwestern und ist die Drittälteste mit
vierzehn Jahren. Die Zweitälteste, Bela, ist ein wenig merkwürdig, aber Jasna
fühlt sich mit ihr am meisten verbunden, und es bricht ihr das Herz, als sie
sie zurück lassen muss, um einen Fremden zu heiraten.
Ihr Ehemann wird Danilo, der merkwürdig zu seinem Vater ist und sich auch
sonst seltsam benimmt. Die beiden heiraten zwar, aber er meidet sie vehement.
Leider konnte ich zu den Charakteren keine besondere Bindung aufbauen und
habe nicht mit ihnen mitgefühlt. Vielleicht lag das daran, dass ich den
Aberglauben nicht verstanden habe. Klar war das in der früheren Zeit einfach
so, aber so abstrakt konnte ich einfach nicht mitdenken und in die Charaktere
einfühlen, weil ihre Angst für mich vollkommen unbegründet war.
Schreibstil:
In diesem Buch habe ich die magische Sprache Nina Blazons, die ich aus
ihren anderen Werken kenne und lieben gelernt habe, etwas vermisst. Schöne
Landschaftsbeschreibungen oder ähnliche Dinge habe ich leider nicht gefunden
und auch besondere Zitate habe ich nicht entdeckt. Außerdem lässt sich die
Sprache schwer lesen, obwohl es überwiegend kurze Sätze sind, weil die
slawische Sprache gesprochen wird. Die Namen werden besonders ausgesprochen und
auch einige Wörter sind slawisch, wie zum Beispiel Kleidungsstücke. Zwar wird
die Aussprache am Anfang erklärt, aber sich diese zu merken, ist schwierig.
Immer wieder habe ich darüber nachgedacht und bin über die Namen gestolpert.
Außerdem werden die slawischen Worte nur einmal erklärt und dann nur noch
benutzt.
Fazit:
Bei diesem Buch bin ich hin- und hergerissen. Teilweise hat es mir
gefallen, teilweise wollte ich schnell durch die Geschichte kommen, weil sie
mich nicht gefesselt hat. Wer keine Probleme hat mit Aberglauben und sich
leicht in die frühere Zeit und die Gedanken der Personen in der damaligen Zeit
hineinversetzen kann, wird dieses Buch mögen. Wer dann auch noch Fantasy und
Vampire nicht meidet, sondern willkommen heißt, wird das Buch und seine
Geschichte, die es zu erzählen hat, lieben.
Bewertung: 2 Sterne
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