Donnerstag, 5. Juni 2025

Die verborgene Seite des Monde - Antje Babendererde




Ein Buch über die indigene Bevölkerung Nevadas.

Verlag: Arena
Seitenanzahl: 311
Ausgabe (Preis): Broschur (9,99 €); Taschenbuch (6,00 €); E-Book (4,99 €), teils nur noch gebraucht
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Julia ist 15 Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Sie kann nicht glauben, dass der wichtigste Mensch in ihrem Leben plötzlich nicht mehr da sein soll. Auf seinen Spuren reist sie zurück in eine ihr fremde Vergangenheit. Tief in der Wüste von Nevada trifft sie auf sein früheres Leben - und auf den stillen Simon, dessen Art sie von Anfang an berührt. Noch wissen die beiden nicht, welches Unheil ihre Liebe bringen wird.


Früher habe ich Antje Babendererdes Geschichten über die Indianer sehr gemocht. Auch in Die verborgene Seite des Mondes erzählt sie über das Leben der Indianer, dieses Mal von den Western Shoshone in Nevada.

Protagonistin ist Julia, die in Deutschland aufgewachsen ist. Ihre deutsche Mutter lernte ihren Vater, der Indianer war, in Nevada kennen und sie verliebten sich. Dann zogen sie gemeinsam zurück nach Deutschland. Als Julias Vater stirbt, laden ihre Großeltern in Nevada sie ein, sie zu besuchen, um sie kennen zu lernen und sich von ihrem Vater zu verabschieden.

Julia reist mit ihrer Mutter nach Nevada und der Kulturschock könnte größer nicht sein, denn ihre Großeltern leben in sehr einfachen Verhältnissen und mit großen Schulden. Aber nicht nur die Armut, auch die Politik spielt eine Rolle, denn es gibt einen Vertrag, der ihre Großeltern von ihrem Land vertreiben soll.

Neben den Großeltern leben noch Julias behinderter Cousin, Tommy, der der Sohn der Schwester von Julias Vater ist, und Simon, der dort arbeitet, auf der Ranch.

Außerdem begegnet Julia in Nevada ihrem Halbbruder Jason.

Die Geschichte startet ganz allmählich und Julia gewöhnt sich immer mehr ein. Das Leben auf der Ranch ist hart, gerade wegen der Armut, aber auch wegen der vielen Arbeit, die dort zu tun ist, bietet aber auch Abwechslung und schöne Momente. Und Julia versucht, dort den Tod ihres Vaters zu verarbeiten.

Leider ist die Geschichte sehr vorhersehbar. Schon auf den ersten Seiten kann man die Richtung, die die Geschichte einschlagen wird, erahnen. Allerdings ist das Buch ja auch für jüngere Leser geschrieben worden und ich gehöre nicht zur Zielgruppe.

Andererseits ist es für die Zielgruppe aber auch wieder recht realistisch und hart geschrieben und keine leichte Kost. Es wird klar, dass die Shoshonen es nicht leicht haben in ihrem Land und dies auch mit Gewalt durchgesetzt wird. Und auch Julias Anwesenheit wird nicht von allen toleriert. 

Die Liebesgeschichte bekommt einen sehr großen Rahmen, war für mich aber fast aus der Luft gegriffen. Die Gefühle tauchen aus dem Nichts auf und wirken, als wären sie nur da, weil es eben keine andere Alternative gibt.

Womit ich gar nicht klar gekommen bin, ist, wie Julia anfangs auf Tommy reagiert. Vermutlich war sie anfangs überfordert und schockiert, aber hier handelt es sich um ein Jugendbuch und Tommy wird anfangs als Monster betitelt und aufgrund seiner Behinderung sehr negativ beschrieben. Das fand ich sehr schade, weil das Buch für jüngere Leser ist und diese natürlich auch etwas aus dem Buch mitnehmen. Im Laufe des Buches gewöhnt Julia sich einigermaßen an Tommy, aber nur notgedrungen und eher schlecht als recht. Hier hätte ich gewünscht, dass mit einer Behinderung toleranter umgegangen wird.

Das Ende ist sehr offen und nicht so hoffnungsfroh, wie ich es mir gewünscht hätte. Am Ende wirkt es genauso trostlos und schonungslos realistisch wie anfangs. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Hoffnung gewünscht.

In dem Buch findet man eine realistische, schonungslose Geschichte über das Leben der Indianer in Nevada und nebenbei wird eine Liebesgeschichte erzählt, bei der mir aber die Gefühle fehlten.

2 Kommentare:

  1. Liebe Marina

    Antje Babendererdes Bücher habe ich als Kind/Teenagerin sehr, sehr, sehr geliebt. Ich weiss aber gar nicht mehr, was ich alles von ihr gelesen habe, die Cover sind ja so ähnlich und die Titel manchmal auch ;-)

    Es würde mich aber schon interessieren, ob mir ihre Bücher immer noch so gut gefallen, wie damals, vielleicht sollte ich bald wieder einmal etwas von ihr lesen...

    Alles Liebe
    Livia

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    1. Hallo Livia, :)
      ich habe Antje Babendererde auch vor vielen Jahren vermehrt gelesen. Mir geht es da genauso wie dir: Die Titel und Cover sind sehr ähnlich. Ich muss auch immer den Inhalt nachlesen, um zu wissen, ob ich es schon kenne. :D

      Aber wenn du Lust auf ihre Bücher hast, probier es einfach aus. :) Die Bücher sind ja meist sehr dünn. :) Und viele gibt es ja auch gebraucht.

      Liebe Grüße
      Marina

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