Dienstag, 29. Oktober 2013

Flames’n’Roses Lebe lieber übersinnlich – Kiersten White

Eine pinke Buchgewalt.

Daten:
Verlag: Loewe
Seitenzahl: 381
Preis: 17,95 €
Ausgabe: Hardcover
Originaltitel: Paranormalcy
Erster Teil einer Trilogie

Inhalt:
Hi, ich bin Evie und eigentlich total normal. Dachte ich zumindest immer. Also, mit Ausnahme von meiner besten Freundin, die eine Meerjungfrau ist, und von meinem Exfreund – einer Fee. Und abgesehen davon, dass ich die einzige Person auf der Welt bin, die die Tarnung von paranormalen Wesen durchschauen kann. Deswegen arbeite ich für die Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler. So viel zum Thema normal.
Und dann ist Lend auf der Bildfläche erschienen. Lend ist supersüß, kann gut zuhören und ist – ein Gestaltwandler. Und weil er in unsere Zentrale eingebrochen ist, steht nun meine ganze Welt auf dem Kopf und es ist die Rede von einer dunklen Prophezeiung, die leider bis ins Detail auf mich zutrifft.
Nee, böse bin ich nicht, das muss eine Verwechslung sein. Ich muss dem Ganzen auf den Grund gehen, denn ich will endlich wissen, wer ich wirklich bin, und: Ich will Lend nicht verlieren!

Aufbau:
Auf dem Cover sieht man eine pinke Silhouette, auf der Rosen zu sehen sind, von einem Mädchen, das eine Rose in der Hand hält. Ansonsten ist das Cover grau. Trotzdem erkennt man noch weitere Rosen und andere Muster. Ohne Schutzumschlag ist das Buch weiß. Aber vorne findet sich die pinke Rose wieder.
Die Kapitel sind kurz und lassen sich schnell weg lesen. Jedes hat eine total lustige Überschrift, über die ich das ein oder andere Mal schmunzeln konnte.
Vorne gibt es ein Inhaltsverzeichnis.
 
Handlung:
Das Buch ist sehr lustig und einzigartig. Eine pinke Mischung aus Humor, Spannung, Fantasy und Glamour.
Evies lustige Sprüche lassen die Handlung lockerer erscheinen und trotzdem ist sie spannend, lässt einen manchmal den Atem anhalten und einen über die Geheimnisse rätseln.
In dieser Geschichte tauchen jede Menge Fatansygestalten auf, angefangen bei typischen Geschöpfen wie Vampiren, Feen und Werwölfen bis hin zu eher außergewöhnlichen wie Gestaltwandlern, Meerjungfrauen oder Baumgeistern. Die Mischung macht dieses Buch aus. Und dass Evie diese Gestalten anders sieht als andere, macht das Ganze noch interessanter, denn Vampire sehen hier nicht aus wie Edward aus Twilight.
Natürlich ist dieses Buch der Auftakt einer Trilogie und es werden deshalb recht wenige Geheimnisse gelüftet. Das Buch endet nicht mit einem Cliffhanger, sodass man auch einige Zeit aussetzen kann, bevor man sich dem zweiten widmet.

Charaktere:
Evie ist eine wunderbare Protagonistin. Sie liebt pinkt und stylt sich gerne. Ihr platinblondes Haar und ihre hellgrauen Augen verleihen ihr ein außergewöhnliches Aussehen. Weil ihre beste Freundin eine Meerjungfrau ist und ihre Worte von einer leblosen Computerstimme übersetzt wird, werden die Flüche mit piep übersetzt. Evie hat diese Eigenart übernommen und das ist manchmal wirklich zum Piepen. Sie ist sehr sympathisch, lieb und sie wirkt echt. Das fand ich wirklich toll und so kann der Leser auch mit Evie mitfühlen.
Lend ist ein Gestaltwandler und sieht deshalb aus wie ein Wasserwesen. Ansonsten kann er alle möglichen anderen Gestalten annehmen. Normalerweise hat er jedoch dunkle Haare und dunkle Augen. Lend ist sehr hilfsbereit unterstützt Evie, wo er kann. Ich fand diesen Charakter wirklich toll.

 Schreibstil:
Der Schreibstil ist sehr humorvoll. Evie hat immer einen Spruch auf den Lippen und das kommt in der Erzählung sehr gut rüber, weil das Buch in der ersten Person aus Evies Sicht geschildert wird. So fliegt man praktisch durch die Seiten.

 Fazit:
Ein lockeres, lustiges Buch mit einiger Spannung und Geheimnissen. Ich kann dieses Buch jedem Fantasyfan empfehlen und jedem, der Lust auf eine Packung Humor hat.

Bewertung: 5 Sterne

Freitag, 25. Oktober 2013

Nachtlilien - Siri Lindberg

Dieses Buch hält so viel mehr als der Klappentext verspricht.

Daten:
Verlag: Piper
Seitenzahl: 590
Preis: 19,95 €
Ausgabe: Hardcover
Einzelband


 Inhalt:
Eine unsterbliche Liebe. Und ein Fluch, der alles zerstören kann.
Für Jerusha liegen Liebe und Tod nah beieinander: Ein Fluch zwingt sie dazu, jeden zu verraten, in den sie sich verliebt. Doch als sie auf den Krieger Kiéran trifft, fällt sie die Entscheidung, den Bann zu brechen. Und sollte es ihr eigenes Leben kosten…

 Aufbau:
Das Cover zeigt einen Menschen, dessen eines Auge kriegerisch in die Runde blickt. Die Haare sind zerzaust wie nach einem Kampf und auch der Mund ist leicht geöffnet, als hätte er gerade gekämpft.
Rechts sieht man eine leicht rosafarbene Blüte, die eine Nachtlilie sein könnte.
Die Schrift des Titels ist erhaben.
Ohne Schutzumschlag ist das Buch einfach blau.
Jeweils vorne und hinten im Buchdeckel sieht man eine Karte des Reiches Ouenda, in der die Geschichte spielt, sodass man einen geographischen Überblick hat.
Das Buch ist in drei Teile geteilt und meiner Meinung nach hätte man es auch in drei Bücher teilen können, weil so viele Informationen darin stecken. Dass man es nicht getan hat, ist fast ein Segen in der Zeit der vielen hervorsprießenden Trilogien.
Allerdings war die Schrift viel zu klein. Das strengt die Augen beim Lesen sehr an und macht das Vorankommen sehr langsam. Irgendwann gewöhnt man sich an die kleine Schrift, aber zuerst wird man von ihr erschlagen, zumal das Buch ja auch fast 600 Seiten dick ist. Die Kapitel sind zudem auch noch sehr lang. Es gibt nur einige wenige kurze, auch das strengt beim Lesen noch zusätzlich an.

 Handlung:
Dieses Buch hält so viel mehr als der Klappentext verspricht. Ich habe von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet als es letztendlich war, aber das war auch gar nicht so schlecht. Zuerst war ich etwas enttäuscht, weil der Anfang so historisch anmutete, aber mit der Zeit sticht das nicht mehr so hervor und es kommt mehr Fantasy ins Spiel.
Ich habe in diesem Buch einige schöne Stellen gefunden, die mir noch jetzt in Erinnerung sind, obwohl ich mit dieser Geschichte schon abgeschlossen habe. Aber es gab auch grausame, leidvolle Teile, die das Lesen spannend haben werden lassen.

 Charaktere:
Es gibt in diesem Buch leider viel zu viele Personen, die dann auch noch seltsame Namen haben, die schwer zu merken sind. Das war schade, aber die wichtigsten Personen konnte ich nach einer Weile recht gut auseinander halten. Leider hatte ich im späteren Verlauf des Buches mal die ein oder andere Frage bezüglich einer Person, die mir überhaupt nicht mehr in den Sinn kommen wollte.
Die weibliche Protagonistin heißt Jerusha. Sie gibt diesem Buch seinen Namen, denn sie kümmert sich in einem kleinen Garten um Nachtlilien und verwendet den Duft dieser Blumen als Parfüm. Sie hat eine kleine Schwester, die sie sehr liebt. Aber nicht nur um ihret- und um der Familie Willen möchte Jerusha den Fluch brechen, sondern auch wegen ihrem Verlobten.
Auf ihrer Reise lernt sie Kiéran kennen, der in einem zweiten Handlungsstrang von seiner Geschichte erzählt. Er ist bei einem Kampf stark verletzt worden und davon immer noch beeinträchtigt. Dies spielt im weiteren Verlauf der Geschichte auch eine wichtige Rolle.

 Schreibstil:
Die Geschichte spielt in einem Land, das Ouenda heißt. Dort gibt es fremdsprachige Begriffe zum Beispiel für Getränke, Unkraut und Tierarten, die es in der Realität nicht gibt. Ich fand es sehr schwierig, damit zurechtzukommen.
Ansonsten ist die Sprache von Siri Lindberg aber sehr bildhaft. Ich konnte mir Kiérans Erzählungen richtig vorstellen, auch wenn ich nie in seiner Lage war. Und auch mit Jerusha konnte ich gut mitfühlen.
 
Fazit:
Bei diesem Buch bin ich hin- und hergerissen. Einerseits fand ich es wirklich toll, andererseits haben mich seine vielen kleinen „Fehler“ gestört, angefangen bei der Sprache hin zu der kleinen Schrift. Letztendlich ist aber die Geschichte viel wichtiger als der Aufbau.
Dieses Buch kann ich Fantasy-Liebhabern empfehlen, Romantikern, Lesern, die Spannung wollen und, dass nicht alles immer glatt läuft.
 
Bewertung: 4 Sterne

Sonntag, 20. Oktober 2013

Die Tiefen deines Herzens – Antje Szillat

Eine Dreiecksgeschichte der besonderen Art.

Daten:
Verlag: Coppenrath
Seitenzahl: 299
Preis:14,95 €
Ausgabe: Hardcover
Einzelband

 Inhalt:
Marc und ich. Ich und Marc. Wie im Rausch. So stark, so mächtig, so dunkel. Alles andere um mich herum verblasst. Berlin. Meine Eltern. Und auch Felix, mein lieber, wunderbarer Felix, der zu Hause auf mich wartet.
Während der Sommerferien am Meer begegnet die siebzehnjährige Leni Marc, einem Boxer aus England, der eine unbändige Anziehungskraft auf sie ausübt. Lenis Gefühle für Marc stellen selbst ihre gerade begonnene Liebesbeziehung zu ihrem Kindheitsfreund Felix in den Schatten. Als ihre Eltern ihr den Umgang mit Marc verbieten wollen, flieht sie kurzerhand mit ihm nach London. Doch sie muss bald einsehen, dass sie damit einen großen Fehler begangen hat.

 Aufbau:
Das Cover zeigt zwei Menschen, die dabei sind, sich zu küssen. Das Blau wirkt so, als wären sie eingefroren, auf immer erstarrt, in der Bewegung. Die Schrift ist rot wie Blut.
Ohne Schutzumschlag hat das Buch eine einfache blaue Farbe.
Vor jedem Kapitel gibt es ein kurzes Zitat, das gut zu dem nachfolgend Geschriebenen passt. Ich habe diese kurzen Quoten sehr genossen und fand es spannend, zu entdecken, was sie indirekt boten.
Die Kapitel sind sehr kurz, was das Lesen erleichtert und die Geschwindigkeit erhöht.

 Handlung:
Leni soll zu ihrer Tante nach Usedom fahren, worauf sie überhaupt keine Lust hat, denn dann muss sie ihren besten Freund zurücklassen, für den sie mehr empfindet. Doch in Usedom lernt sie Marc kennen und er ist geheimnisvoll, sieht gut aus und verdreht ihr den Kopf.
Das klingt nach einer ganz normalen Dreiecksgeschichte und als ich den Klappentext las, hatte ich auch nichts anderes erwartet, eine einfache, schnell abgearbeitete Lektüre.
Doch kaum fing ich an zu lesen, wurde ich bald eines Besseren belehrt, denn dieses Buch weist einige brisante Stellen auf, die das Lesen spannend haben werden lassen und mich an die Geschichte fesselten. Somit hatte ich das Buch auch in zwei Tagen durch, an denen ich kaum Zeit hatte.
Das Ende ist sehr überraschend, aber das ist positiv gemeint, denn es endet nicht abrupt und nicht mit einer 08/15 – Geschichte.
Zudem fand ich gut, dass das Buch größtenteils in Deutschland spielt, nämlich in Usedom und Berlin, wo Leni herkommt. Das brachte mir die Geschichte näher.

 Charaktere:
Leni ist ein 17-jähriges Mädchen mit blonden Locken und unzähligen Sommersprossen. Sie ist eine sehr angenehme Protagonistin. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie hat alltägliche Teenagerprobleme, ihr Aussehen, die erste Liebe usw. Das macht sie sympathisch und echt.
Marc und Felix sind vollkommen gegensätzlich. Während Felix der beste Freund von nebenan ist, den ich wirklich toll fand, war Marc geheimnisvoll mit Ecken und Kanten, der mir manchmal unheimlich war.
Letztendlich sind beide so verschieden, dass es schwierig ist, sich zu entscheiden. Und in diesem Punkt fand ich das Ende sehr gut, denn Lenis Entscheidung ist nachvollziehbar und logisch.

 Schreibstil:
In diesem Buch habe ich schöne Zitate gefunden, auch im Text und nicht nur bei den Kapitelanfängen.
Teilweise ist Lenis Sprache, die in der ersten Person erzählt, etwas merkwürdig. Einerseits erzählt sie in Jugendsprache, andererseits altmodisch (Morgentoilette). Größtenteils jedoch wird die Alltagssprache benutzt, was ich sehr angenehm fand.

 Fazit:
Abgesehen von ein paar sprachlichen „Holpern“ kann ich an diesem Buch nichts aussetzen. Die Geschichte hat mir gefallen, die Personen waren mir sympathisch und die Handlung war absolut logisch. Dieses Buch kann ich Romantikern empfehlen und den Lesern, die sich noch einmal in ihre Teenagerzeit hineinversetzt fühlen wollen oder die ihre Teenagerzeit gerade durchleben.

 Bewertung: 4 Sterne

Dienstag, 15. Oktober 2013

Mein Herz zwischen den Zeilen - Jodi Picoult und Samantha van Leer

Ein wunderschön gestaltetes Buch mit einzigartigem Inhalt.

Daten:
Verlag: Boje
Seitenzahl: 283
Preis: 14,99 €
Ausgabe: Hardcover
Originaltitel: Between the Lines
Einzelband

Inhalt:
Was wäre, wenn die Charaktere in einem Buch ein Eigenleben hätten, solange die Buchdeckel geschlossen bleiben? Ein Eigenleben, das mit der Geschichte des Buchs gar nichts zu tun hat? Erst, wenn das Buch wieder geöffnet wird, gehen die Figuren auf Position und spielen ihre Rolle für die Leser weiter. Und was wäre, wenn einer dieser Charaktere das Buch unbedingt verlassen wollte? Besser noch: Wenn sich eine Leserin in ihn verlieben und beschließen würde, ihm zu helfen?
Eine Liebe, die Grenzen überwinden muss – das ist die Geschichte von Delilah, einem ganz normalen Mädchen, und Oliver, dem Held ihres Lieblingsbuchs. Die beiden verlieben sich ineinander: Doch wie können zwei so unterschiedliche Welten jemals zueinanderfinden?

Aufbau:
Der Aufbau des Buches ist einfach toll und einzigartig.
Auf dem rosa und grünen Schutzumschlag sieht man oben ein Mädchen mit Krone und unten, umgekehrt, einen Jungen mit starrem Blick. Ohne Umschlag ist das Buch wunderschön lila, ebenso wie das Lesebändchen. Innen weist es einige Besonderheiten auf.
Zunächst sieht man einige Bilder, die in dem Märchenbuch von Delilah vorkommen, auf denen meist der Held der Geschichte, also Oliver, zu sehen ist.
Die Geschichte wird zudem von vielen kleinen Bildern begleitet, die am Rand des Textes auftauchen, so sind zum Beispiel bei Delilah ihre Chucks zu sehen oder ihre Freundin Jules mit dem Irokesenschnitt und ihrer außergewöhnlichen Erscheinung.
Zunächst erfährt man etwas über den Inhalt des Märchenbuches, dann erzählt Oliver in der ersten Person, dass die Figuren nur ihre Rollen spielen, und schließlich lernt man Delilah kennen, die ebenfalls in der ersten Person berichtet. Anschließend erfährt man noch einen Teil der Geschichte ihres Lieblingsbuches und so weiter. Olivers Zeilen sind dabei in einem dunklen blau geschrieben und Delilahs in einem dunklen lila, die des Märchenbuches in schwarz.

 Handlung:
Die Charaktere in diesem Buch haben ein Eigenleben und spielen ihre Rollen, wenn jemand das Buch aufklappt, um es zu lesen. Die Idee finde ich wirklich toll und kenne ich so noch nicht.
Der Einstieg in die Geschichte ist sehr leicht. Die abwechselnden Perspektiven lassen den Leser immer ein Stückchen mehr von der Geschichte herausfinden und die kleinen Bilder machen die Geschichte anschaulicher und erleichtern an einigen Stellen die Vorstellungskraft und somit auch das Lesen. Keineswegs wird einem zu viel von der Vorstellungskraft weggenommen. Die Bilder unterstützen lediglich.
Leider passiert in diesem Buch nicht viel. Es geht hauptsächlich darum, dass Oliver aus dem Buch fliehen möchte und Delilah ihm dabei hilft. Spannende Stellen gibt es eigentlich fast gar nicht. Stattdessen ist die Geschichte eher interessant und man möchte wissen, ob, aber vor allem, wie die Charaktere es letztendlich schaffen können, vereint zu werden.

Charaktere:
Delilah ist an der Schule recht unbeliebt und wird von den meisten Schülern geschnitten, nachdem sie das beliebteste Mädchen der Schule verletzt hat. Nur Jules hält zu ihr. Delilah liest gerne, besonders das Mädchenbuch Mein Herz zwischen den Zeilen, das sie schon in- und auswendig kennt. Sie lebt mit ihrer Mutter alleine, nachdem ihr Vater die beiden einfach verlassen hatte, und kommt mit ihrer Mutter finanziell nur schwer über die Runden. Trotzdem führt sie ein recht normales Leben, bis Oliver auf die Bildfläche tritt.
Etwas über Oliver zu sagen, ist schwierig, denn er verkörpert in der Geschichte einmal seine Rolle in dem Märchenbuch von Delilah und einmal seine ganz eigene Persönlichkeit, die seiner Rolle entkommen möchte, weil er immer nur dasselbe sagen und erleben muss. Er hat Delilah schon öfter gesehen, wie sie das Buch aufklappt und liest und fasst sich nun ein Herz, um ihr näherzukommen.

Schreibstil:
Die Sprache ist einfach und somit schnell zu lesen und trotzdem wirkungsvoll. So wie die Welt in dem Märchenbuch beschrieben wird, ist wirklich einzigartig. Man kann an Buchstaben hängen bleiben, durch die Seiten geschleudert werden, wenn der Leser einfach nur durch das Buch blättert, und viele andere Dinge mehr.

 Fazit:
Die Aufmachung des Buches ist wirklich etwas Besonderes, aber das allein macht kein gutes Buch aus. Der Inhalt und die Charaktere haben ein viel wesentlicheres Gewicht. Die Personen fand ich wirklich gut ausgearbeitet, den Inhalt dagegen eher langweilig.
Für jemanden, der Märchen liebt wäre dieses Buch sicherlich etwas, auch wenn das Märchen nicht im Vordergrund steht. Den anderen kann ich nur raten, es zu versuchen. Vielleicht gefällt denjenigen, die ein Buch auch ohne Spannung toll finden können, die Geschichte ebenfalls.

Bewertung: 3 Sterne

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Totenbraut - Nina Blazon


Ein Fantasyroman mit Ecken und Kanten.

Daten:
Verlag: List Taschenbuch
Seitenzahl: 426
Preis: 9,99 €
Ausgabe: Taschenbuch
Einzelband

Inhalt:
In den Wäldern Serbiens im Jahr 1731. Die junge Jasna muss einen Mann heiraten, den sie nicht liebt, den sie nicht einmal kennt. In der Fremde, weit weg von den geliebten Schwestern, erwartet sie ein trostloses Leben. Ihr neues Zuhause ist eine Burgruine am Rande eines Dorfes, dessen Bewohner Jasnas neue Familie meiden. Als es zu einer Reihe mysteriösen Todesfällen kommt, macht sich die junge Frau auf Spurensuche und stößt dabei auf einen uralten Fluch, der bereits zahlreiche Menschenleben gekostet hat.

Aufbau:
Das Cover zeigt ein Mädchen in rosarotem Kleid mit dunklem Haar, das nach unten schaut. Seine Hände hat es um sich geschlungen, fast wie zum Schutz. Im Hintergrund sieht man einen grauen, farblosen Wald, der sich auch auf der Rückseite des Buches wiederfindet. Die Kapitel sind sehr lang, weshalb sich das Buch an einigen Stellen sehr zieht. Vorne gibt es ein Inhaltsverzeichnis.

Handlung:
Ich habe bereits mehrere Bücher von Nina Blazon gelesen – darunter Zweilicht, Faunblut und Ascheherz – die mir alle sehr gut gefallen haben, besonders getragen durch ihre einzigartige magische Sprache. Bei Totenbraut war ich mir anfangs unsicher, weil es um Flüche und Aberglauben und Vampire gehen sollte und weil es in einer früheren Zeit spielt. Weil ich eigentlich keine historischen Romane lese, war ich sehr skeptisch.
Letztendlich bereitete mir der starke Aberglaube in diesem Buch Probleme. Ständig werden Mythen, Sagen und Aberglauben wiederholt; Rituale, um das Böse fernzuhalten, usw. Leider wurde mir das irgendwann zu viel.

Charaktere:
Jasna, die Protagonistin, ist, wenn man vom Aberglauben mal absieht, eine interessante Persönlichkeit. Sie hat mehrere Schwestern und ist die Drittälteste mit vierzehn Jahren. Die Zweitälteste, Bela, ist ein wenig merkwürdig, aber Jasna fühlt sich mit ihr am meisten verbunden, und es bricht ihr das Herz, als sie sie zurück lassen muss, um einen Fremden zu heiraten.
Ihr Ehemann wird Danilo, der merkwürdig zu seinem Vater ist und sich auch sonst seltsam benimmt. Die beiden heiraten zwar, aber er meidet sie vehement.
Leider konnte ich zu den Charakteren keine besondere Bindung aufbauen und habe nicht mit ihnen mitgefühlt. Vielleicht lag das daran, dass ich den Aberglauben nicht verstanden habe. Klar war das in der früheren Zeit einfach so, aber so abstrakt konnte ich einfach nicht mitdenken und in die Charaktere einfühlen, weil ihre Angst für mich vollkommen unbegründet war.

Schreibstil:
In diesem Buch habe ich die magische Sprache Nina Blazons, die ich aus ihren anderen Werken kenne und lieben gelernt habe, etwas vermisst. Schöne Landschaftsbeschreibungen oder ähnliche Dinge habe ich leider nicht gefunden und auch besondere Zitate habe ich nicht entdeckt. Außerdem lässt sich die Sprache schwer lesen, obwohl es überwiegend kurze Sätze sind, weil die slawische Sprache gesprochen wird. Die Namen werden besonders ausgesprochen und auch einige Wörter sind slawisch, wie zum Beispiel Kleidungsstücke. Zwar wird die Aussprache am Anfang erklärt, aber sich diese zu merken, ist schwierig. Immer wieder habe ich darüber nachgedacht und bin über die Namen gestolpert. Außerdem werden die slawischen Worte nur einmal erklärt und dann nur noch benutzt.

Fazit:
Bei diesem Buch bin ich hin- und hergerissen. Teilweise hat es mir gefallen, teilweise wollte ich schnell durch die Geschichte kommen, weil sie mich nicht gefesselt hat. Wer keine Probleme hat mit Aberglauben und sich leicht in die frühere Zeit und die Gedanken der Personen in der damaligen Zeit hineinversetzen kann, wird dieses Buch mögen. Wer dann auch noch Fantasy und Vampire nicht meidet, sondern willkommen heißt, wird das Buch und seine Geschichte, die es zu erzählen hat, lieben.

Bewertung: 2 Sterne

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Silberlicht - Laura Whitcomb

Dieses Buch ist anders.

Daten:
Verlag: Pan
Seitenzahl: 311
Preis: 14,99 €
Ausgabe: Softcover
Originaltitel: Certain Slant of Light
Einzelband

Inhalt:
Helen ist tot. Und doch ist es ihr nicht vergönnt, ins Himmelreich aufzusteigen. Als durchsichtiger Schatten einer einst wunderschönen Frau bleibt sie auf Erden gefangen. Niemand sieht sie und niemand kann sie berühren. Sie ist die stille Muse ihrer „Bewahrer“, allesamt Schriftsteller, denen sie die richtigen Worte einflüstert und die nie etwas von ihrer Existenz erfahren werden. Bis eines Tages ein Siebzehnjähriger ihr Leben verändert: Er blickt Helen direkt ins Gesicht und… er lächelt! Im Körper des Schülers steckt James, ebenfalls eine Lichtgestalt. Er ist fasziniert von Helens Schönheit, und vom ersten Augenblick an wissen die beiden, dass sie füreinander bestimmt sind. Nun müssen sie alles daransetzen, einen menschlichen Körper für Helen zu finden. Eine abenteuerliche Suche beginnt…

Aufbau:
Das Cover ist wunderschön. Es ist in golden und zartrosa gehalten. Auf den ersten Blick fallen einem die Verschnörkelungen und ein heller Schein in der Ecke des Buches auf. Erst auf den zweiten oder dritten Blick sieht man das Mädchen mit den geschlossenen Augen. Und das passt meiner Meinung nach sehr gut zum Inhalt des Buches.
Auf dem Cover steht ganz unten ein Zitat: „Jemand sah mich an; ein seltsames Gefühl, wenn man tot ist.“ Das ist sehr passend und zugleich auch der erste Satz im Buch.
Jede Kapitelnummer ist verschnörkelt wie das Cover und auch wenn man das Buch aufschlägt, findet man diese Verzierung wieder. Die Kapitel haben eine angenehme Länge.

Handlung:
Der Anfang ist reichlich verwirrend und das passiert mir bei einem Buch selten. Somit war der Einstieg nicht leicht für mich. Das könnte zum Teil auch daran liegen, dass ich nicht recht wusste, worum es in dem Buch geht, weil ich nur kurze Inhaltsangaben gelesen habe. Aber letztendlich war das sogar gut, denn je mehr man erfährt, desto leichter wird es, und irgendwann konnte ich mich treiben lassen von den Worten und die Geschichte genießen.
Ungefähr in der Mitte des Buches wird es richtig interessant und man möchte wissen, wie es weitergeht. Das Ende gefiel mir wirklich sehr. Es ist abschließend und gleichzeitig wird die eigene Fantasie angeregt, was danach passieren könnte.

Charaktere:
Ich wusste am Anfang nicht recht, was ich mit Helen anfangen soll. Sie tritt sehr in der Erzählerperspektive auf und verrät kaum etwas von sich. Auch später stellt sie mehr Fragen, als dass man etwas von ihr erfährt. Aber schließlich weiß sie auch nichts von sich. Im Laufe der Geschichte wird sie mir aber zunehmend sympathischer, nicht zuletzt, weil sie Bücher liebt. Sie lebte immer nur am Rand und plötzlich kann man sie sehen. Das ist etwas Neues und Aufregendes für sie.
James gefiel mir sehr, auch wenn es anfangs schwer ist, sich ihn als erwachsenen Mann vorzustellen, der er ja nun einmal ist. Aber er tritt gegenüber Helen sehr reif und verständnisvoll auf. Er ist ihr Gegenstück und kann ihr Fragen beantworten, die auch für den Leser sehr interessant sind. So erfährt man mehr über die Lichtgestalten und diese Lösung hat mir wirklich sehr gefallen. Er kann sich wirklich sehr gut in die Welt der Menschen hineinversetzen und kann Helen somit auch sehr gut zur Seite stehen.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist einzigartig. Die Sprache fließt und lädt einem zum Träumen ein. Sie wirkt lebendig und entführt einen in andere Welten. Sie ergreift einen und lässt einen nachdenken. Ich habe die Sprache in diesem Buch geliebt. Sie ist außergewöhnlich und sehr schön.
Tränen werden zum Beispiel als Salz eines vergessenen Meeres bezeichnet (Seite 135) und die Zitate über Bücher bereiteten mir große Freude.

Fazit:
Alles in allem kann ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der sich mal in eine andere Art der Geschichte hineinfallen lassen möchte. Der träumen möchte. Der überrascht werden möchte. Und der bereit ist, eine wunderbare, einzigartige Geschichte kennen zu lernen.
Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight und nur zu empfehlen.

Bewertung: 5 Sterne
 

Dienstag, 1. Oktober 2013

Monatsrückblick September 2013

Lesemonat:

Im September habe ich leider nicht allzu viele Bücher gelesen, weil ich oft unterwegs war. Drei sind es dann aber doch geworden. Insgesamt hatten sie 843 Seiten.
Das erste ist Bis du erwachst von Lola Jaye. In diesem Buch geht es um eine Frau, die ins Koma fällt, und ihre beiden Schwestern, die sie erst jetzt richtig kennen lernen. Es ist ein Buch voller Moral und Selbstfindung. Eine Rezension ist schon auf meinem Blog zu lesen. Bitte hier klicken
Das zweite Buch war Totenbraut von Nina Blazon. Im Serbein von 1731 muss ein junges Mädchen einen Mann heiraten, den sie kaum kennt. Es geht um Aberglauben und einen Fluch. Auch von diesem Buch gibt es schon eine Rezension. Bitte hier klicken
Das dritte und letzte Buch ist Spätes Tagebuch von Max Mannheimer, in dem er von seiner Zeit im zweiten Weltkrieg berichtet. Er hat alles erlebt, was einem Menschen zu dieser Zeit zustoßen konnte. Und er hat es überlebt. Heute ist er einer der letzten aktiven Zeugen des Holocaust. Das Buch hat mich sehr bewegt und mitgenommen. Die Schilderungen sind knapp, aber präzise; hart und genau.

Neuzugänge:



Natürlich gab es in diesem Monat auch einige Neuzugänge.
Das erste Buch ist Starters von Lissa Price als Taschenbuch für 9,99 €. Ich habe vor einiger Zeit mal eine Leseprobe gefunden, von der ich weder begeistert noch abgeneigt war, sondern hin- und hergerissen, ob ich es nun haben möchte oder nicht. Es geriet in den Hintergrund bei den vielen anderen Büchern, die es noch so gibt, aber als ich es vor einigen Tagen in der Buchhandlung liegen sah, musste ich es einfach haben. Die Geschichte klang spannend und erneut fesselte es mich. Also nahm ich es mit. Ich habe bisher nur reingelesen, aber es gefällt mir schon sehr gut.

Der zweite Neuzugang ist die Bücherdiebin von Markus Zusak, allerdings nicht mit dem üblichen Cover (der rote Vorhang), sondern mit einem Mädchen, das liest. Dieses Buch habe ich gebraucht bekommen für nur 3,50 €. Ich habe mich darüber sehr gefreut, weil ich viel Gutes gehört habe, mir aber nie sicher war, ob es mich genauso begeistern könnte. Jetzt aber habe ich es und freue mich schon sehr darauf, es lesen zu können.

Und der dritte und letzte Neuzugang ist Nachtlilien von Siri Lindberg mit dem wunderschönen dunklen Cover. Auch dieses Buch habe ich günstiger bekommen, nämlich für 4,99 €. Die Geschichte hat mich fasziniert und so konnte ich das Buch einfach nicht liegen lassen, vor allem, weil es ein noch eingeschweißtes Hardcover war.

Anfang Oktober 2013:

Noch im September habe ich Mitternachtsmädchen von Tanja Wekwerth angefangen, das ich jetzt auch aktuell lese. Bisher konnte mich das Buch, das mich an Das doppelte Lottchen von Erich Kästner erinnert, noch nicht so richtig fesseln, aber ich hoffe, dass sich das noch ändert.

Mit diesen letzten Worten verabschiede ich mich und wünsche einen lesereichen Oktober. :)

Liebe Grüße, Marina