Stolen 1: Verwoben in Liebe - Emily Bold

Eine innovative Idee in einem luftigen Gewand.

Verlag: Planet!
Seitenanzahl: 432
Ausgabe (Preis): Hardcover (18,00 €); E-Book (12,99 €)
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Thalia

Eine magische Fantasy-Liebesgeschichte aus der Feder von Emily Bold, der Autorin von Silberschwingen und The Curse.

Wenn der erste Junge, den du küsst, deine Seele stehlen will, dann läuft etwas gewaltig schief. So wie bei Abby Woods. Sie hat schon viele Fehler begangen. Diese haben sie nach Darkenhall geführt, eine Londoner Schule, die sich rühmt, auch aus den unbezähmbarsten Schülern bessere Menschen zu machen. Als sie dort dem charismatischen Tristan und seinem geheimnisvollen Bruder Bastian begegnet, begeht sie einen noch viel größeren Fehler. Sie stiehlt Bastians Ring, nicht ahnend, welche Kraft sie damit entfesselt. Denn die Tremblays sind keine gewöhnlichen Schüler, und der Ring kein einfaches Schmuckstück. Abby gerät in große Gefahr und sie muss erkennen: Einen Tremblay küsst man nicht.

Akademie-Geschichten schießen zurzeit aus dem Boden. Stolen spielt in Darkenhall, einer Schule, die mit zahlreichen Regeln dafür wirbt, jeden Schüler bekehren zu können. Abby wird als Problemkind angesehen und wird von ihrer Pflegemutter schweren Herzens nach Darkenhall gebracht, weil sie sich nicht anders zu helfen weiß.

Ich fand es sehr spannend, dass Abbys Vergangenheit immer weiter aufgeschlüsselt wird. Sie hatte es in unzähligen Pflegefamilien definitiv nicht leicht und muss jetzt erneut mit einer neuen Umgebung zurechtkommen. Dass sie leidenschaftlich gerne zeichnet, fand ich großartig, ihren Kaugummi-Spleen dagegen mit der Zeit nervig.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Abby - eigentlich Abigail Woods - erzählt. Zwischendurch gibt es Abschnitte aus der personalen Perspektive von Bastian und auch von zwei weiteren Charakteren.

Ich mochte die Dynamik, die sich dadurch bietet, kann aber nicht nachvollziehen, warum Bastian nicht auch in der Ich-Perspektive erzählt. Außerdem wäre es besser gewesen, nicht in die Sicht der zwei weiteren Charaktere zu schauen, da man als Leser dadurch den Plan der "anderen" Seite schon wusste, während die Protagonisten noch im Dunkeln tappen. Das ist schade, weil es viel Spannung rausnimmt.

Trotzdem fand ich das Thema rund um die Weben, Seelen und Schatten sehr fesselnd und dabei haben die mehreren Perspektiven geholfen, denn es brauchte eine Zeitlang, bis ich das Thema um das Weben verstanden habe. Da Abby anfangs ahnungslos ist, wird man so nicht plötzlich reingeworfen, sondern erfährt vieles nach und nach. Aber es ist ein innovatives Thema und das ist sehr erfrischend, auch wenn es mich leider in einem Punkt auch an ein bekanntes Buch mit Bis(s) erinnert hat. Kurz gesagt geht es um das Verhältnis zwischen Abby und Bastian.

Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ich von den Tremblay-Brüdern Tristan lieber mochte als Bastian. Während Bastian sehr verschlossen und zurückhaltend ist, geht Tristan nach vorne und macht, was er will. Er ist eher der lässige und wirkt auch manchmal recht arrogant, hat aber viel Humor. Ihr Zusammenspiel hat mir aber sehr gut gefallen. Und ich kann Abbys Faszination für die beiden verstehen. Das Geheimnisvolle, was die beiden Brüder umgibt, entwickelt eine Sogwirkung.

Der Schreibstil war sehr locker und leicht und hat mich spielend durch die Geschichte getragen. Es war ein sehr angenehmer Stil.

Ein guter Auftakt einer Trilogie, die noch spannender zu werden verspricht. Das Buch entwickelt eine Sogwirkung und lässt sich sehr leicht lesen. Gerade das Geheimnis um die Brüder und das Weben und den Drang, mehr erfahren zu wollen, hielten mich am Lesen. Von mir eine Empfehlung mit kleineren Abstrichen.