Donnerstag, 1. März 2018

Prinzessin in Not - E.M. Tippetts




Ein Kriminalfall gemischt mit der Liebe.

Verlag: Selfpublishing
Seitenanzahl: 218
Ausgabe (Preis): Taschenbuch (9,62 €); E-Book (2,99 €)
Originaltitel: Nobody's Damsel
Reihe: Band 2
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Meine Rezension zum ersten Band


Achtung: Enthält Spoiler zum ersten Band!
Chloe hat ihr Masterstudium abgeschlossen und einen Job als Kriminaltechnikerin in ihrer Heimatstadt Albuquerque, New Mexico, angenommen. Die Medien wollen sie allerdings immer noch nicht in Ruhe lassen. Sie folgen ihr auf Schritt und Tritt und belästigen sie selbst bei ihrer Arbeit an Verbrechensschauplätzen, nur um zu zeigen, dass ihre Ehe mit Hollywood-Topstar, Jason Vanderholt, vor dem Aus steht. Millionen Fans, die von einer eigenen Romanze mit ihm träumen, wünschen sich dies mehr als alles andere.

Diese Belästigungen geschehen zu einem besonders schlechten Zeitpunkt, da Chloe gerade mitten in ihrem ersten Fall steckt - ein Verbrechen gegen ein Kind, das ungefähr in dem gleichen Alter ist, in dem Chloe damals war, als sie einen Mordversuch überlebte. Jetzt wo sie so einen Fall aus der Perspektive eines Erwachsenen sieht, wird ihr klar, dass die Arbeit daran sogar noch schlimmer ist, als sie sich hätte erträumen lassen. Für Jason ist es sogar noch schlimmer, der zwar etwas Abstand zu dem Verbrechen hat, aber hilflos zusehen muss und versucht, seine Ehefrau dabei zu unterstützen, wie sie mit den Dämonen ihrer Vergangenheit kämpft und einem namenlosen Täter nachjagt, der unauffindbar scheint.

Nie war Jason frustrierter mit seinem Beruf, dessen Oberflächlichkeiten und dem mangelnden Bezug zur Realität. Als er bei seinem aktuellen Filmprojekt vom Set stürmt, überschlägt sich die Presse mit Vermutungen. Vielleicht hat er doch nicht viel mehr zu bieten, als ein hübsches Gesicht.

Zusammen müssen Chloe und Jason sich ihren Weg vorbei an den Blitzlichtern der Kameras und durch den dunklen Irrgarten der polizeilichen Untersuchungen schlagen, um herauszufinden, ob sie ihre Karriereziele und die Herausforderungen ihrer Promi-Ehe balancieren können. Es scheint alles dagegen zu sprechen.

Die Geschichte lässt sich in zwei große Themen zusammenfassen: Zum einen geht es um die Ehe von Chloe und Jason. Zum anderen geht es um einen Kriminalfall, den Chloe in ihrem neuen Job als Forensikerin zusammen mit ihren Arbeitskollegen lösen muss. 

Der Kriminalfall und die Lösung sind die Kernaussage der Geschichte. Mich konnte der Fall mitreißen. Ich war zwar nicht so sehr daran interessiert, wie Chloe etliche Stunden damit verbringt, Fußspuren zu vergleichen oder Blut zu analysieren und einen Tatort zu untersuchen, weil es für mich dadurch zu langsam voranging, aber das stellt vermutlich gut die Realität dar. Am Kriminalfall fand ich es sehr spannend zu beobachten, wenn neue Spuren gefunden wurden, denen nachgegangen werden konnte, und wie sich alles immer weiter aufgeschlüsselt hat. Die Auflösung war dabei auch sehr interessant.

Unterstützt wird der Kriminalfall durch Filmszenen, die zwischendurch immer wieder beschrieben werden. Lange blieb mir unklar, was es damit auf sich hatte, und ich hätte mir auch eine frühere Erklärung gewünscht. Der Fall in diesen Filmszenen war mit Abwandlungen genau der, den Chloe aufzulösen versuchte. Daher hätte ich mir einfach gewünscht, dass es nicht in Form von diesen Filmszenen geschehen wäre, sondern einfach in den normalen Verlauf der Geschichte mit eingebaut worden wäre. Allerdings finde ich die Idee toll und es passt ja auch gut zur Geschichte, weil Jason nun einmal Schauspieler ist.

Der zweite große Themenkomplex ist die Ehe von Jason und Chloe. Ihre Ehe ist auch ständiges Thema bei den Papparazzi, die Chloe verfolgen und Fotos schießen wollen. Dabei wird das Gerücht verbreitet, Jason würde fremdgehen, was zu Krisen in ihrer Beziehung führt. 

Ich fand es schade, dass ihre Beziehung nicht voranschreitet und sich nicht weiter entwickelt, sondern durch Chloes Misstrauen und Jasons Verschlossenheit auf der Stelle tritt. Chloe bekommt starke Zweifel an ihrer Beziehung zu Jason. Ich konnte ihre Skepsis zwar verstehen, allerdings nicht, warum sie an Jason und sich so stark zweifelt, dass sie sogar denkt, er wäre ohne sie besser dran. Er hingegen betont ständig, dass er sie liebt, ist aber zunächst auch nicht ehrlich zu ihr. 

Im ersten Band fand ich es so toll, wie Jason und Chloe sich näher kommen und ihre gemeinsamen Momente. In diesem zweiten Band fehlte mir das ein wenig. Wenn die beiden sich treffen, diskutieren sie. Tun sie das einmal nicht, fehlte mir die Tiefgründigkeit in der Szene, die ihre Zuneigung gezeigt hätte. 

Auch hier ist es sehr realistisch dargestellt. Es gibt nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen in einer Beziehung. Und wie ihre Ehe kriselt und aus welchen Gründen, fand ich auch sehr gut dargestellt. Man kann beide Seiten gut verstehen. Mir fehlte allerdings das Besondere ihrer Beziehung, was im ersten Band herausstach.

Die Charaktere haben mir nach wie vor sehr gut gefallen. Sie sind sehr realitätsnah, auch die Nebencharaktere, die nicht nur blasse Statisten sind. Sie handeln nachvollziehbar und waren mir sehr sympathisch, gerade Jason mochte ich ebenso wie im ersten Band sehr gerne.

Außerdem fand ich die Mischung sehr gelungen. Die Idee, eine Liebesgeschichte mit einem Kriminalfall zu verbinden, ist wunderbar. So wird Abwechslung in die Geschichte gebracht und es geht nicht nur um eine Liebesgeschichte. 

Für mich war der zweite Band schwächer als der erste. Ich fand die Themenmischung interessant, leider gab es für mich aber den einen oder anderen Kritikpunkt. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und wer den ersten Band und insbesondere die Charaktere mochte, wird hier auch auf seine Kosten kommen. Daher gibt es von mir gute: 


Vielen Dank an Michael Drecker für das Rezensionsexemplar!

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