Ein düsteres, grausames Szenario.
Verlag: Papierverzierer Verlag
Seitenzahl: 432
Ausgabe (Preis): Broschur (14,95 €);E-Book (6,99 €)
Einzelband
Seit dem Zusammenbruch
der alten Weltordnung sind die Menschen in der Ummauerten Stadt einer
totalitären Kontrolle ausgeliefert. Während Ausgangsperren,
Wohnungsenteignungen und Verarmung zum Alltag gehören, riskiert Jeremiah mit
dem Sammeln von Elektroschrott und Altmetall in den Außenbezirken regelmäßig sein
Leben. Obwohl er sich im Besitz von diesen begehrten Tauschobjekten befindet,
sehnt er sich danach, aus der Ummauerten Stadt zu entkommen, in der Nahrungs-
und Sauerstoffversorgung kontrolliert und Menschen wie Vieh gehalten werden.
Zusammen mit Bezirkskommunikator Goran begehrt Jeremiah gegen das System auf.
Doch was wird ihn der Wunsch nach Freiheit kosten?
Das Cover finde ich ganz okay und passend zur Geschichte.
Die Kapitel werden aus verschiedenen Sichten in der dritten
Person erzählt.
Die Geschichte begann zwar interessant, flaute aber relativ
schnell ab. Es passierte einfach nichts. Stattdessen erfuhr man wenig von den
Hintergründen, wie es zu diesem Zukunftsszenario kam. Die Erklärung: Es ist
einfach so. Das fand ich unglaublich schade, weil es mir bei einer Dystopie
wichtig ist, dass sie Sinn macht, dass sie erschreckend real ist. Stattdessen
wird aber keine Erklärung geliefert und so bleibt alles sehr unwirklich.
Außerdem fehlt die Handlung. Im ersten Teil plätschern die
Geschehnisse nur so vor sich hin. Ab und an passiert mal was, aber das ist
wirklich sehr rar gesät. Stattdessen gibt es langwierige Diskussionen und
Abstimmungen (im Stil von: „Stimmen Sie dafür?“ „Ja, ich stimme dafür.“
„Stimmen Sie dafür?“ …) von Politikern und anderen Machthabern, die nicht
interessant sind und einfach nur nerven.
Erst in den letzten etwa drei Kapiteln nimmt das Buch an
Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Ab da wird das Buch sehr
grausam, weshalb ich es auch erst ab 16 oder sogar 18 empfehlen würde. Es ist
definitiv nichts für schwache Nerven und ich habe eine Passage, in der mir
etwas zu genau erklärt wurde, auch nur überflogen.
Mit den Charakteren konnte ich mich leider auch nicht
wirklich anfreunden. Nicht alle Handlungen konnte ich so unterstützen und
nachvollziehen, sodass mir die Personen auch unsympathisch wurden.
Das Ende ist sehr offen. Es gibt kein Happyend und keine
weiteren Erklärungen, wie es weitergeht. Stattdessen hört es einfach auf. An
einer sehr frustrierenden Stelle, sodass ich etwas unbefriedigt zurückbleibe.
Der Autor zeigt in diesem Buch ein grausames
Zukunftsszenario, vergisst darüber aber die Handlung und die Erklärung. Leider
reicht das aber nicht für ein gutes Buch.
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