Samstag, 15. Februar 2014

Geisterblumen - Michele Jaffe

Ein packender Thriller, der aber auch für die Zartbesaiteten ein gutes Buch sein kann.

Daten:
Verlag: FJB
Seitenzahl: 494
Preis: 16,99 €
Ausgabe: Hardcover
Originaltitel: Ghost Flower
Einzelband

Inhalt:
Sie wollte leben wie im Märchen.
Doch plötzlich ist sie mitten in der Hölle.

Du bist ausgerissen. Bist weit weg von allen, die du kanntest. Und endlich fühlst du dich sicher. Sicher vor deiner Vergangenheit. Aber dann bekommst du ein verlockendes Angebot. Du sollst eine neue Identität annehmen. Sollst eine Person sein, der du zum Verwechseln ähnlich siehst. Und erhältst dafür ein Leben im Luxus.

Eve kann diesem Angebot nicht widerstehen. Zu lange schon war sie allein. Sie geht auf in ihrer neuen Rolle als Aurora – bis seltsame Dinge geschehen. Jemand bricht in ihr Zimmer ein, ruft auf ihrem Handy an und gibt sich als Liza aus. Doch Liza hat vor drei Jahren Selbstmord begangen – in derselben Nacht, in der Aurora verschwunden ist…

Aufbau:
Ich liebe dieses Cover! Es ist das Gesicht eines Mädchens darauf zu sehen, aber nur das halbe Gesicht, der Rest verschwimmt. Das passt sehr gut zur Geschichte, denn Eve sieht einem Mädchen zum Verwechseln ähnlich und gibt sich als sie aus, sodass die Grenzen zwischen beiden Mädchen verschwimmen.
Die Blumen am oberen Rand sind blau, lila und rosa und stechen auf dem ansonsten eher farblosen Cover hervor. Diese Blumen zieren auch die obere Seite, wenn ein neuer Teil im Buch anfängt, denn das Buch ist in drei Teile gegliedert.
Die Kapitel sind angenehm kurz.

Handlung:
Der Klappentext klang für mich sehr verlockend. Außerdem steht auf dem Buchcover Psychothriller. Auch das fand ich sehr interessant, denn ich hatte mir vorgenommen, mich an Thriller heranzuwagen.
Die Geschichte beginnt sofort interessant und wird dann immer spannender. Gleich zu Beginn werden einige Fragen aufgeworfen, angefangen bei Eves Vergangenheit bis hin zu Auroras Verschwinden und weiteren mysteriösen Geschehnissen.
Ich wurde in diesem Buch sehr oft überrascht. Für mich war es also keineswegs vorhersehbar, sondern sehr spannend.
Eine Wendung jagte die nächste, eine Enthüllung kam und brachte ein Geheimnis mit sich. Und so ging es weiter.
Ich mochte auch das Ende. Es war spannungsgeladen, aufklärend und ließ den Leser befriedigt und ohne unbeantwortete Fragen zurück. Allerdings kam es sehr abrupt, aber das störte mich gar nicht so sehr, weil das Ende zur Geschichte passte und jede weitere Erklärung langweilig geworden wäre.

Charaktere:
Über Eve erfährt man nicht besonders viel. Sie ist bei Pflegefamilien aufgewachsen und hatte eine besondere Bindung zu einem Mädchen namens Nina, das ihre Pflegeschwester war. Eve hat seltsame Träume. Außerdem muss sie mit sehr wenig Geld leben, daher kommt ihr das Angebot gerade recht, die Rolle eines reichen Mädchens zu übernehmen.
Mir war Eve sehr sympathisch, obwohl ich so wenig über sie wusste. Vielleicht gerade weil sie auch nichts von den Dingen ahnte, die um sie herum passierten, und somit genauso ahnungslos war wie der Leser. Außerdem ist sie ein junges Mädchen, mit dem man mitfühlen kann.
Die anderen Personen waren auch sehr gut durchdacht. Jede hatte ihre Persönlichkeit, ihren Hintergrund, ihre Beweggründe.
Am Anfang lernt Eve, wie Aurora zu sein und zu denken. Und natürlich muss sie auch die Personen kennen lernen, die Aurora kennt, um den Anschein zu wahren. Die Personen wurden aber nicht langweilig seitenweise aufgezählt, sondern ihr Name wurde, als sie im Buch eine Rolle spielten, eingekreist und dahinter standen in Klammern einige Informationen über sie. Diese hat man später, wenn man nicht mehr wusste, wer die Person war, auch sehr leicht wieder gefunden. Eine sehr gute Art, die Personen ins Geschehen zu bringen, finde ich, wenn die Protagonistin sie bereits kennt oder kennen sollte.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist einfach und klar. Es werden keine blumigen Ausdrücke verwendet, sondern direkt gesagt, was gemeint ist. Das bringt Fahrt in die Geschichte, weil sie nicht an sinnlosen Ausdrücken oder Beschreibungen hängen bleibt.
Es wird aus Eves Sicht in der ersten Person berichtet, sodass man noch einmal einen Einblick in ihre Gefühlswelt erhält.

Fazit:
Geisterblumen war für mich ein sehr gutes Buch und dabei auch noch ein Einzelband, was in der heutigen Zeit mit den hervorsprießenden Trilogien, sehr erfrischend ist. Das Buch ist spannend erzählt, beinhaltet eine gute Geschichte, tolle Personen und hat einfach alles, was ein gutes Buch braucht. Für mich ein echtes Highlight und eine Empfehlung an alle, weil es auch nicht zu grausam ist und sich somit auch Leser daran trauen können, die keine Thriller lesen.
 
Bewertung: 5 Sterne
 
 

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